Brustkrebs ist mit über 50.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland die häufigste bösartige Erkrankung. Die Ursachen der Entstehung sind vielfältig und können im Einzelfall kaum benannt werden. Dies macht Vorbeugungsstrategien schwierig. Normalerweise wächst der Brustkrebs über viele Jahre ohne bemerkt zu werden. In der Regel schmerzt er nicht und kann in der ersten Zeit auch durch Tastuntersuchungen nicht entdeckt werden.
Die digitale Mammographie und auch der hochauflösende Brustultraschall sind häufig in der Lage, noch nicht tastbare Knoten aufzuspüren. Hierbei erscheint die Kombination beider Methoden, also der Wechsel von Mammographie und Ultraschall in regelmäßigen Abständen, besonders sinnvoll.
Gelegentlich kann auch der Einsatz der Farbdopplertechnik, einer Methode zur Darstellung von Gefäßen im Tumor, wertvolle Hinweise liefern.
Bei einem auffälligen Befund ist es möglich zur Diagnosesicherung eine Stanzbiopsie durchzuführen. Hierbei handelt es sich um eine Methode die, ohne Narkose, schmerzlos, in örtlicher Betäubung und in kurzer Zeit unter Ultraschallkontrolle oder mammographischer Sicht Proben aus der Brust entnimmt. Es entfällt dabei die früher häufig notwendige Probenentnahme mittels Operation.
Nach dem häufigsten Krebs der Frau, dem Brustkrebs, führen weitere gynäkologische Tumore die traurige Rangliste der häufigsten Krebse an. Vor allem der durch die vor kurzer Zeit zugelassene HPV-Impfung mehr ins Bewusstsein geratene Gebärmutterhalskrebs gilt weiterhin als die Nummer zwei bei jungen Frauen. Wie auch der Scheidenkrebs, Analkrebs und bei Männern auch das Peniskarzinom wird der Gebärmutterhalskrebs durch sog. HPV-Viren (Humane Papilloma – Viren) ausgelöst.
Wie bei kaum einem anderen Krebs sind hier allerdings Frühzeichen gut zu erkennen und es könnte in aller Regel rechtzeitig reagiert werden. Für die frühzeitige Diagnose sind lediglich halbjährliche oder auch jährliche Abstrichuntersuchungen notwendig, die möglichst die Dünnschichtzytologie (Thin-Prep-Test) und die HPV-Diagnostik beinhalten sollten. Die Impfung gegen einige HPV-Viren bietet zudem erstmalig die Möglichkeit, die Entstehung von Gebärmutterhalskrebsen zu verhindern.
Frühstadien von Eierstockkrebs und Gebärmutterkörperkrebs sind dagegen kaum bzw. schwer zu erkennen. Die einfache Vorsorgeuntersuchung mittels Abstrich und Tastuntersuchung reicht dabei in der Regel nicht aus. Eine vaginale Ultraschalluntersuchung mit Beurteilung der Gebärmutter und Eierstöcke, sowie ggf. die Hinzunahme der Farbdopplertechnik kann hier zielführend sein.
Darmkrebs entsteht zumeist aus gutartigen Polypen (Adenomen). Adenome wachsen bis zu ihrer Entartung meist über viele Jahre unbemerkt. Entdeckung und Entfernung dieser Adenome vor Ausbildung der Bösartigkeit ist deshalb von besonderer Bedeutung. Auf diese Weise lassen sich 90% der Darmkrebse vermeiden. Durch die Enddarmaustastung ab dem 45. Lebensjahr bzw. die Untersuchung auf nicht sichtbares Blut im Stuhl ab dem 50. Lebensjahr versucht man, Adenome frühzeitig zu erkennen. Neue, immunologische Stuhltests, die neben dem Hämoglobin auch den Hämoglobin-Haptoglobin-Komplex untersuchen, sind hier weniger anfällig und genauer als die bisher verwendeten „Hämocculttests“.
Bei auffälligem Test muss der Darm gespiegelt werden. Adenome können so rechtzeitig entfernt werden.